Am Sonnabend wurde in der Leipziger Südvorstadt auf anschauliche Weise deutlich, was wir Eltern in Leipzig bereits des Öfteren kritisiert haben: In Leipzig fehlen viel zu viele Kita-Plätze. „Trotz der erfolgreichen Eltern-Klagen vor Gericht, beschleunigt die Stadt nicht merklich das Tempo in Sachen Kita-Bau“, ärgert sich Linda Maciejewski, Vorsitzende des Vereins Eltern in Leipzig e.V. „Uns ist unerklärlich, wie man dem Problem mit einer derartigen Ignoranz begegnen kann.“
Dabei sei das Problem gar nicht eins des Geldes, wie die Mutter einer Tochter vorrechnet. „Der Stadtrat hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Nettokredittilgung um 100 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren herabzusetzen – und dieses Geld vorwiegend in die Schul- und Kita-Infrastruktur zu investieren“, sagt sie. „Das heißt, es stehen schon in diesem Jahr 25 Millionen Euro mehr zur Verfügung.“ Warum dieses Geld nicht eingesetzt wird, sei nicht erklärbar, so die Elternvertreterin weiter. „Wir brauchen jetzt eine Lösung – und nicht erst in ein paar Jahren.“
Ein Weg könnten übergangsweise Kitas in Modulbauweise sein. „Das geht schnell und den betroffenen Eltern wird geholfen.“ Es sei ja nun auch nicht so, dass das Problem nicht längst bekannt sei. „Elternvertreter haben in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Thematik hingewiesen“, so Maciejewski. „Passiert ist kaum was. Jetzt ist die Situation akut, braucht Leipzig bis 2030 mindestens 80 weitere Kitas. Diese Zuspitzung hätte verhindert werden können – wenn die Stadt nicht so lange geschlafen hätte.“
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