Grüne: Chancen auf guten Schulabschluss regional unterschiedlich

Die Chancen auf einen guten Schulabschluss sind innerhalb Sachsens territorial unterschiedlich. Zu dieser Schlussfolgerung kommt die Landtagsfraktion von B90/Die Grünen nach einer Kleinen Anfrage der bildungspolitischen Sprecherin Petra Zais. „Die Vergabe von Abschlüssen hängt unmittelbar mit dem Schulangebot vor Ort zusammen. Es ist wichtig, dass Bildungswege durchlässig und anschlussfähig sind. Das ist aus meiner Sicht nicht überall in Sachsen gegeben“, kritisiert Zais.

Insgesamt verließen im Jahr 2014 zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen mit einem Hauptschulabschluss, wie aus der Anfrage hervorgeht. Genau 51,9 Prozent bekamen einen Realschulabschluss und 29,4 Prozent das Abitur. Während in Görlitz 12,1 Prozent der Absolventen einen Hauptschulabschluss erreichten, waren es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 7,7. Auch beim Realschulabschluss und dem Abitur gibt es territoriale Unterschiede. Verließen im Erzgebirgskreis 62 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem Realschulabschluss, waren es in Leipzig nur 42,9 Prozent. Im Erzgebirgskreis erwarben 22,4 Prozent der Schulabgänger die Allgemeine Hochschulreife, in Dresden hingegen 38,2 Prozent.

Auch zwischen den Geschlechtern gibt es gravierende Unterschiede. Während 25,8 Prozent, also ein Viertel, der Schüler das Abitur ablegte, war es bei den Schülerinnen jede Dritte (33,3 Prozent). Den Hauptschulabschluss bekamen 11,6 Prozent der Schüler, aber nur 8,3 Prozent der Schülerinnen. Einzig beim Realschulabschluss gibt es kaum einen Unterschied: 52,4 Prozent der jungen Männer und 51,4 Prozent der jungen Frauen erreichten die mittlere Reife.

Wie aus der Antwort der Anfrage weiter hervorgeht: Regional reicht die Spanne noch weiter. So liegt die Zahl der Realschulabschlüsse im Erzgebirgskreis sowohl bei den männlichen wie auch den weiblichen Abgängern um 20 Prozentpunkte höher als in Leipzig (Realschulabschluss im Erzgebirge: 61,4 Prozent (männlich), 62,6 Prozent (weiblich); Realschulabschluss in Leipzig: 43,7 Prozent (männlich), 42 Prozent (weiblich)). Dies setzt sich beim Abitur fort. Während im Erzgebirgskreis 23,9 Prozent der Absolventinnen die Allgemeine Hochschulreife erlangten, waren es in Dresden 43,4 Prozent. Bei den jungen Männern schwankt die Zahl zwischen 19,9 Prozent im Landkreis Görlitz und 33,5 Prozent in Dresden.

Dagegen zeigte sich, dass die Verteilung der Abschlüsse an allgemeinbildenden Schulen relativ stabil bleibt. Etwa zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler erreichte den Hauptschul-, etwa 50 Prozent den Realschulabschluss. Knapp 30 Prozent erwarben die Allgemeine Hochschulreife. Heißt aber auch: Zehn Prozent verlassen die Schule ohne Abschluss. „Das ist für den Freistaat, der gerne als Bildungsland glänzen will, ein beschämendes Ergebnis“, schlussfolgert Zais. (LP)

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