Türchen 11 – Historisches
Die erste städtische Bürgerschule Leipzigs war die Alte Nikolaischule. Im Jahr 1395 erlaubte Papst Bonifatius XI. eine städtische Schule am Nikolaikirchhof oder der näheren Umgebung zu errichten. Umgesetzt wurde das allerdings erst mehr als 100 Jahre später, im Jahr 1511. Das baufällige Haus Nikolaikirchhof 11 wurde gekauft. Am Tag des heiligen Nikolaus, am 6. Dezember 1512, wurde die erste weltliche Schule dann eingeweiht.
In den folgenden Jahren wurde die Schule immer wieder erweitert, weil die Schülerzahlen ständig stiegen. Zu dieser Zeit wurde ausschließlich in Latein unterrichtet, erst 1716 wurde in der Schulordnung festgeschrieben, dass die Unterrichtssprache Deutsch ist.
Bis zum 19. Jahrhundert blieb die Schule an diesem Standort, ab dem 15. April 1872 war die Schule in der heutigen Goldschmidtstraße, damals Königsstraße, in einem Neubau untergebracht.
Heute befindet sich im alten Gebäude, für dessen Erhaltung sich die Leipziger Kulturstiftung seit 1990 eingesetzt hatte, ein Restaurant und ein Kulturzentrum. Verschiedene Veranstaltungen finden in dem Gebäude statt. Die eigentliche Nikolaischule befindet sich heute als Neue Nikolaischule in der Schönbachstraße – und ist ein städtisches Gymnasium.
Berühmte Schüler der Nikolaischule waren:
Gottfried Wilhelm Leibniz von 1655 bis 1661
Johann Gottfried Seume von 1776 bis 1777
Richard Wagner von 1828 bis 1830
Karl Liebknecht von 1882 bis 1890
(LP)
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